Ausgabe #10
Frag dich doch selber,
was ist denn eigentlich?
Judith Hermann
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- #16 Christoph Grote-Beverborg
Mastering Engineer - #15 Scott McCloud
Cartoonist - #14 Erik Spiekermann
Typographer - #13 Volker Bertelmann
Pianist - #12 Constanze Kurz
CCC-Sprecherin - #11 Jürgen Rietz
Obst und Gemüsehändler - #10 Judith Hermann
Schriftstellerin - #9 Roger Bundschuh
Architekt - #8 Andreas Hamann
Schokoladenhersteller - #7 Jason Lutes
Comiczeichner - #6 David Schalko
Fernsehautor - #5 Rimini Protokoll
Regie Label - #4 Klaus Fiehe
Radiomoderator - #3 Mario Lombardo
Editorial Designer - #2 Axel Prahl
Schauspieler - #1 Otto Pfeiffer
Koch
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- Musik: 'Clean Room' Milhaven über 12rec unter cc 3.0 lizenz
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I
ch gebe keine Fernsehinterviews, war der erste Satz, den sie sagte. Das ist ungefähr zwei Jahre her. Seit diesem Satz wartete ich auf einen Interviewtermin.
Dass sie keine Bewegtbilder von sich machen lässt, ist unangenehm, wenn man Videointerviews dreht. Gleichzeitig fand ich es schlicht grossartig, dass sich jemand dieser Form der Berichterstattung entzieht.
Was von aussen vielleicht manieriert erscheinen mag, macht dann im Gespräch mehr als Sinn: keine Dreiminüter mit sich machen zu lassen, die nur in Klischees funktionieren. Ich musste melancholisch gucken und so aussehen als ob ich friere, Pelzkragen hochgestellt, im Hintergrund die S-Bahn.
Aufmerksamkeit und Marktwert scheinen zu wichtig, um sich den Medien entziehen zu können, aber sie hat mittlerweile Spass an ihrer Gegenstrategie gefunden. Es ist mir eine grosse Freude zu sagen, dass ich kein Fernsehen mache. Und dann dieses Unverständis dafür zu ernten, dass ich das nicht mache. An der medialen Verwertungsmaschinerie ändert das wenig, aber sie gewinnt Abstand zu einem System, das sie zumindest bedingt bedienen muss.
Ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung des neuen Buches, den ähnlichen Interviews in allen grossen Zeitungen, Zeitschriften und Radiosendern, war es dann so weit. Über Leerstellen in der Literatur und im Leben.