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Ausgabe #9

„Fühle ich mich repräsentiert durch
die bauliche Struktur der Stadt?”
Roger Bundschuh

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A

ls ich die Pläne für sein Gebäude in der Linienstrasse Ecke Rosa-Luxemburg-Platz sah, dachte ich: Kann bitte mal jemand den Potsdamer Platz ausradieren und dort genau so etwas hinstellen?

Restaurierungsmanie am einen und Investorenlächerlichkeiten am anderen Ende prägen die Stadt und lassen Bundschuhs Gebäude noch mehr hervortreten. Schräg gegenüber langweilen die üblichen Bürobauten, exakt nach Gestaltungsvorgabe.

Bundschuh wird nicht von allen geliebt. Restaurierungsbefürworter finden ihn lästig, weil ihm die Stadtplanung ein Greul ist und die Tatsache einer vorhergeplanten Stadtstruktur unsinnig und hemmend erscheint. Er fordert grössere Freiheiten.

Er stellt damit ein System in Frage, das in der weiteren Öffentlichkeit kaum hinterfragt wird: wie weit darf die Rigidität und die Struktur der Stadtplanung gehen? Besteht innerhalb dieses vorgegebenen Rahmens überhaupt die Möglichkeit Neues zu entwickeln? Vielleicht hat er jetzt - entgegen seinen eigenen Theorien - einen ersten Schritt in eine neue Richtung setzen können.

Für die Genehmigungen des zusammen mit Cosima von Bonin entworfenen Gebäudes hat er vier Jahre benötigt. Ob das Gebäude sein Versprechen einlösen kann, wird sich zeigen, wenn im Frühjahr das Baugerüst eingeholt wird.

Link: BundschuhBaumhauer Architekten