FOLGE magazin › Christoph Grote-Beverborg

»ein video interview magazin

 

Ausgabe #16

„Du nimmst das Ding aus der Hülle, legst die
Nadel auf und bist in einem anderen Kosmos.”
Christoph Grote-Beverborg

  • Seite
  • 1

E

in Hinterhof in Kreuzberg 36, nebenan das Hardwax, oberstes Stockwerk. Die Neuman VSM70 hat 1974 350.000,- Mark gekostet, stand eine Zeit lang bei Motown Records, jetzt thront sie wie aus einer anderen Zeit gebeamt in diesem Raum. Daneben drei spezialgefertigte Racks zugepflastert mit Knöpfen, Reglern, Pegel-Anzeigen.

1996 hat er das Studio von Basic Channel übernommen, die sich die Schneidemaschine besorgten, weil sie unzufrieden mit den Mischungen der eigenen Produktionen waren und für sich und den Freundeskreis Platten schneiden wollten. Heute sind die zwei Masteringstudios in jeweils drei Schichten unterteilt, fünf Ingenieure teilen die Schichten unter sich auf.

In der Ecke schimmern die Folien, auf die geschnitten wird, schwarz im Gegenlicht. „Bass braucht Platz beim Schneiden”, brummt Christoph, denn wie bei Lautsprechern dehnen sich die Tiefen auch in der geschnittenen Rille weiter aus.

Nachdem er den Schnitt unter dem Mikroskop kontrolliert, ritzt er mit der Nadel Bezeichnung und Kürzel in die Folie, die dann zum Presswerk geht.

Platten haben ihn schon als Kind fasziniert, aber „so ganz rational ist diese ganze Plattensammlerei natürlich nicht”, seufzt er und grinst etwas schief, dann lacht er tief und schnarrend. Und da ist er dann wieder: der Bass.

Link: Dubplates & Mastering